Optisch nicht ganz so spektakulär wie im letzten Jahr, wo gewollt das Bühnenbild in arge Mitleidenschaft gezogen wurde, waren die diesjährigen Aufführungen der Theatergruppe des TSV Weiher.
Die zahlreichen Zuschauer in der Sport- und Kulturhalle Weiher hatten an den zwei Abenden sehr großen Spaß am Stück „Zwei Bürgermeister für ein Hallelujah“, einem Lustspiel in drei Akten von Carsten Schreier. Dafür stand einmal mehr eine eingespielte und textsichere Theatertruppe, die es hervorragend versteht, aus einem Stück nicht nur das Beste herauszuholen, sondern auch zusätzliche Glanzlichter zu setzen. Dabei fällt es schwer, im durchweg großartig agierenden Ensemble, einzelne Schauspieler herauszuheben, wenn auch Tobias Berg als Hausmeister und Mirco Schmeiß, der eine weibliche Tratschtante spielte, für besonders viele Lacher sorgten.
Im Mittelpunkt steht im aufgeführten Stück Bürgermeister Reiner. Bürgermeister Reiner hat es schwer. Er musste das Wochenende in seinem eigenen Büro verbringen, da Ehefrau Hilde seine Gemeinheiten nicht mehr ertragen will und ihn aus dem Haus geworfen hat. Klausi, der Hausmeister, und Regina, seine Sekretärin, werden ebenfalls von Reiner nur herumgescheucht und müssen immer für ihn herhalten. Sie halten ihm zudem die ständig nörgelnde Paula und den trotteligen Postboten Tom vom Hals. Jetzt steht auch noch die Einweihung seines neuen Büros ins Haus. Der Bischof persönlich hat sich dafür angekündigt.
Während den Vorbereitungen für dieses größere Ereignis fällt Reiner von der Leiter und ist bewusstlos. Nachdem er endlich auf seinen Schreibtisch gelegt wird, versucht man alles, um ihn wieder aufzuwecken. Von Paula angeregt, ergreift Hilde dann aber die Gelegenheit, um Reiner endlich mal einen Denkzettel zu verpassen. Als dieser nämlich wieder alleine zu sich kommt, lassen ihn alle auf Veranlassung von seiner Ehefrau im Glauben, er sei gestorben.Nun nimmt das vorprogrammierte Chaos seinen Lauf. Reiner irrt als vermeintlicher Engel mit angeklebten Flügeln im Büro herum und muss hilflos mitansehen, wie seine Umgebung ihn ignoriert und Hausmeister Klausi auf einmal als Bürgermeister fungiert.
Als Höhepunkt verwechselt dann „Bürgermeister“ Klausi im ganzen Trubel den Bischof Josef und seine Haushälterin Maria mit einem heiratswilligen Pärchen, das aber in letzter Minute bei Sekretärin Regina abgesagt hatte. Genug genervt von dem üblen Spiel um seine Person, will Reiner irgendwie wieder ins Reich der Lebenden zurück. Dies geht scheinbar nur mit Hilfe von Paula und Tom, die als Wahrsagerin mit Glaskugel und als afrikanischer Voodoo-Priester herhalten müssen. Alles wird nun hergerichtet zu einer angeblichen Trauerfeier, wo Paula als „Madame Paulanski“ mit ihrer Glaskugel und Tom als „Tombuktu“ erscheinen. Diese Feier gestaltet sich dann als spiritistische Sitzung, wo man zunächst keinen Kontakt zu ihm aufnehmen kann. Langsam überzeugt man Reiner jedoch davon, seine Sünden zu beichten und sich künftig besser zu verhalten. Nun kann Reiner wieder zu den Seinen zurückkehren und verspricht, künftig alles besser machen zu wollen.
Nach lang anhaltendem Applaus oblag es dann Andre Kandler, für den TSV Weiher den Zuschauern die einzelnen Theaterdarsteller vorzustellen. Seine Dankesworte gingen natürlich auch an alle, die im Wirtschaftsbetrieb tätig waren sowie an die Helfer vor und hinter der Bühne, ohne die solche Abende nicht möglich wären. Besonders angetan war er vom guten Zuschauerzuspruch, gerade auch am ersten Vorstellungsabend, und einen hervorragend gelaufenen Kartenvorverkauf.
Die Mitwirkenden:
Reiner – Hubert Flößer (Bürgermeister)
Hilde – Astrid Berg (Frau des Bürgermeisters)
Klaus – Tobias Berg (Hausmeister im Rathaus)
Regina – Heike Knapp (Sekretärin von Reiner)
Paula – Mirco Schmeiß (Tratschtante)
Tom – Michael Mann (Briefträger)
Bischof Josef – Simon Mann (Bischof des Bistums)
Maria – Annika Koch (Haushälterin vom Bischof)
Souffleuse Monique Klosa
Bühne und Ton – Stefan und Thomas Krick
Maske – Armin Kühn, Nicole Walz, René Reinhold
Kamera – Andreas Weiser
Grafik & Design – Svenja Maday
Bericht von Lothar Schmeiß