Theater

Theater Gruppe
Theater Gruppe 2014

 

Die Theatergruppe des TSV hat in diesem Jahr mit dem Stück „Liebeslust und Wasserschaden“ wieder einen Volltreffer gelandet. Bei der angekündigten Beziehungskomödie in drei Akten von Hans Schimmel wurde ein Bühnenbild zurückgelassen, wie man es bisher so noch nicht gesehen hat. Bei den zwei Vorstellungen in der Sport- und Kulturhalle Weiher hatte das treue Publikum die Gelegenheit, sich fast drei Stunden lang der Schadenfreude über anderer Leute Missgeschicke hingeben zu dürfen.

Im Mittelpunkt des Geschehens stand dabei der bei der Firma Wuttke & Co angestellte, überaus penible und spießige Buchhalter Siegfried Klein (Tobias Berg in einer Paraderolle). In seiner keimfreien Wohnung kann er schalten, walten und putzen so oft er will. Sein ebenso ordentlicher und schüchterne Freund Kalle Kurz (Hubert Flößer) steht ihm zur Seite und sein Leben verläuft in geordneten Bahnen. Doch plötzlich geht alles schief im Leben von Siegfried: Zuerst quartiert seine Schwester Rita Klein (Heike Knapp) ihre chaotische Freundin Katrin Niedlich (Jeannine Jäger) bei ihm ein, die zuhause einen Wasserschaden hat und zu allem Überfluss auch noch ein Auge auf ihren neuen Mitbewohner geworfen hat. Als wäre das nicht schon genug für den frauenscheuen Junggesellen, hat sein Vermieter Marius Schmitzke (René Bitsch) beschlossen, Siegfrieds Wohnung von Grund auf zu sanieren und lässt die Handwerker aufmarschieren.

Getreu dem Motto „Wir haben für alles eine Lösung, nur passt sie nicht immer zum Problem“ gehen die Handwerksfirmen „Schreck und Schraube“ (Annika Koch und Astrid Berg) und „Krumm und Schief“ (Mirco Schmeiß und Michael Mann) ans Werk. Sie reißen Mauern ein, verlegen Leitungen, setzen die Wohnung unter Wasser und sorgen für Stromausfall. Ein Miteinander arbeiten kennen die Firmen dabei nicht, die sich gleich zu Beginn streiten, wer als erstes mit der Renovierung der Wohnung beginnen darf. Als Siegfried dann auch noch bei der Beförderung zum Chefbuchhalter übergangen wird, ist das zu viel des Guten für ihn. Zur Beruhigung seiner Nerven braucht er nun etwas Stärkeres als den üblichen Kamillentee. Der Vermieter Schmitzke steht ihm mit einem Gläschen Schnaps zur Seite und nun wird es erst richtig turbulent, denn Siegfried wirft alle Prinzipien über Bord. Der Alkohol wird sein bester Freund und von frauenscheu kann keine Rede mehr sein. Neben Handwerkern, Vermieter, neuer Mitbewohnerin und seiner Schwester, spaziert auch immer wieder der Postbote (Simon Mann) durch Siegfrieds Wohnung. Der gescheiterte Poet kann die Briefe nicht einfach in den Briefkasten werfen, sondern muss sie immer mit einem flotten Reim auf den Lippen persönlich übergeben.

Alles in allem also ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Theaterstück, das die Weiherer Laiendarsteller ausgesucht hatten. Die eingespielte Weiherer Theatergruppe zeigte mit diesem Bühnenstück mal wieder ihr ganzes Können. Das Stück war gut gewählt, obwohl als Bühnenbild wieder einmal das gerne verwendete Wohnzimmer herhalten musste. Diesmal wurde dieses Zimmer aber durch die Handlung recht arg in Mitleidenschaft gezogen, was man bislang so in dieser Form noch nicht gesehen hat. Dafür verantwortlich waren auch geschickt eingebaute Spezialeffekte.

Darüber hinaus war die Rollenverteilung gut durchdacht und die Schauspieler sehr textsicher. Heike Knapp meisterte dabei ihr Bühnendebüt hervorragend. Selbst in den Nebenrollen konnten die Schauspieler glänzen und die Zuschauer durch Situationskomik zum Lachen bringen, die mit Applaus nicht geizten. Ebenso vergaß André Kandler bei der Vorstellung der Schauspieler nicht, Monique Klosa als Souffleuse, Thomas sowie Stefan Krick für „Bühne und Ton“ und Armin Kühn (Maske) lobend zu erwähnen.

Ansprechpartner:

Tobias Berg
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